MAHLER

Transcentury:

"...pianist Christian Kälberer is excellent throughout, his solidity grounding the singers and giving this entire performance a strength hewn as if from marble. It is inevitable to compare the piano version of Das Lied von der Erde with the orchestral one, and by and large this is not to the piano version’s advantage: the non-vocal middle section of Der Abschied, for example, is far less effective in bridging the two disparate poems when heard on piano. Yet this version is more than a curiosity: even though it lacks the powerful punch of the orchestral form in which Das Lied von der Erde is usually heard, it brings greater clarity to some of the intertwinings of the vocal and instrumental lines, and it casts the overall work’s emotions somewhat differently, giving them a more-human if less-overwhelming scale. No one who thinks he or she knows Das Lied von der Erde can really know it completely without listening to it in this form."

 

 

The New Listener:

"Der Pianist Christian Kälberer realisiert diese Mahler'sche Musik mit bewundernswerter Klarheit, mit Musikalität und Spürsinn für die typische Klanglichkeit in Mahlers Musik.Mit diesem höchst musikalischen Gestalter am Klavier ... könnte die Wiederentdeckung der Klavierfassung dem „Lied von der Erde“ von Gustav Mahler neue berechtigte Begeisterung bringen."

 

 

Pizzicato:

"So wie Pianist Kälberer mit dem Notenmaterial umgeht, ist schon unerhört. Wahnsinnig rasante Tempi, Ritardandi, musikalische Brüche, Momente, wo die Modernität die Überhand gewinnt, das ist alles sehr neu und ansprechend."

 

 

Klassik heute:

"Christian Kälberer betritt nun ein Vierteljahrhundert später mit seiner Einspielung bei Thorofon beinahe noch Neuland. Wenn man die Orchesterfassung noch frisch im Ohr hat, gewinnt man beim Hören der Klaviervariante den Eindruck, dass es sich um ein anderes Werk handelt. Denn der instrumentale Zauber, der mit seinen blumigen Arabesken und Evokationen exotischer Welten an Gemälde des Jugendstil denken lässt, legt der komponierten Verzweiflung, in der Mahler eigene Schicksalsschläge verarbeitet, gleichsam ein versöhnliches Gewand um.

In der Klavierfassung dagegen tritt der gesungene Text mehr in den Vordergrund, wird die existentielle Pein in jedem Takt, jedem Akkord schmerzhaft spürbar. Und Christian Kälberer meißelt dem Hörer seinen Klavierpart gleichsam ins Ohr. Das ist eine interessante Hörerfahrung und eine gute Vorgabe für die Sänger, die sich sonst gegen das große Orchester durchsetzen müssen und dabei oft ins Hintertreffen geraten, die Aussage der Texte ohne Kraftanstrengung auf den Punkt zu bringen."

 

 

 

BACH

 

Jan-Peter Pudelek:

"Kälberers Klavierspiel ist von radikaler Scheinlosigkeit, wirkt im Vergleich zum perfektionierten Klavierdesign zeitgenössischen Klavierspiels zurückgenommen. Man denkt an die fragilen Krakel eines Cy Twombly, die in ihrer Irritibilität ein Bild erst als ästhetisches Kraftfeld (de-)chiffrieren – und sich, auf den zweiten Blick, als malerisch ausgearbeitete Gebilde erweisen. Jeder Ton wird auf seinen Stellenwert im kompositorischen Kontext geprüft und so individuell moduliert, dass er sich als belebtes Element von der Saite löst. Derart gelingt es Kälberer, auch im langsamsten Tempo Melodiebögen zu artikulieren, die Stimmen singen zu lassen. Wie er ihre Vielfalt gleichsam dirigierend moderiert, führt zu einer außergewöhnlichen Durchhörbarkeit der polyphonen Struktur nicht nur auf der unmittelbar kontrapunktischen Ebene des Ton gegen Ton, sondern auch auf der der satzbildenden Führung von Stimme gegen Stimme. Sein pianistisches Understatement, die disziplinierte Schlichtheit des Spiels im Verbund mit der Gleichmäßigkeit des Grundtempos und der strengen Ausrichtung der Dynamik an den Proportionen des Gesamtwerks ermöglichen es, aus dem fugalen Zusammen- und Gegenspiel der Stimmen heraus den Umschlag der thematischen Arbeit in diejenige mit den Ordnungen, in denen die verschiedenen Themengestalten stehen, hörbar, die Vergegenständlichung des Raums und der Zeit der Musik erfahrbar zu machen. Man darf seinem Weg durch die Kunst der Fuge in entspannter Aufmerksamkeit folgen, die Heraufkunft immer neuer Gestalten beobachten, um endlich die in der Kunst der Fuge auskomponierte Dimensionalität der Musik als Potenz des eigenen Hörens zu erfassen." 

 

 

 

BEETHOVEN - IVES

 

Folkmagazin:

"Beethoven hören kann man nie genug, und wer klassische Musik in ein wenig von der üblichen Form abweichender Interpretation schätzt, sollte hier unbedingt zugreifen."

 

 

Klassik heute:

"In der Hammerklaviersonate nimmt der Pianist die umstrittenen Tempoangaben Beethovens ernst. Am exklusiven Fazioli-Flügel stürmt er in 35 Minuten durch das Werk, für das die meisten Kollegen zehn Minuten länger brauchen. Spieltechnisch scheint es für ihn da keine Hürden zu geben.

Kälberers aberwitzig rasante Herangehensweise mutet extrem an. Jedoch hat seine Einspielung ihrem Wert als Experiment, das die reichen klanglichen Möglichkeiten des Werks einmal ganz anders als gewöhnlich ausschöpft.

 

Charles Ives‘ um 1915 entstandene, komplexe und spieltechnisch extrem schwierige Concord-Sonate ist ebenfalls legendär. Christian Kälberer, der auch hier rasche Tempi anschlägt, bringt die opulente Klangdichte und polyrhythmische Vielschichtigkeit dieses rätselhaften Werkes zum Glühen.